Sonntag 29. Mai 2011

CONSTANZA

Das Wetter: leicht bewölkt, Temperaturen min. 15°C - max. 26°C.
Das Meer: wenig bewegt.

Informationen von Kapitän Alfredo Romeo

08:00 Voraussichtliche Ankunft im Hafen von Constanza
19:30 Alle an Bord
20:00 Die Costa Mediteranea nimmt Kurs auf Odessa (205 Seemeilen)

Touristische Navigation:
Wir navigieren die ganze Nacht in den Gewässern des Schwarzen Meeres. Im Morgengrauen wird sich das Schiff der Küste nähern und in einer Entfernung von rund 12 Seemeilen ist Backbord am Ufer die Stadt Mangalia zu nsehen, die die Grenze zwischen Bulgarien und Rumänien markiert.
Gegen 6:30 nähert sich unser Schiff dem Hafen von Constanza und die Stadt wird sichtbar.

Wir verlassen den Hafen von Constanza in der Abenddämmerung und navigieren mit einem Abstand von ca. 20 Seemeilen entlang der Küste. Gegen 23:00 können wir die Lichter der Küstenstadt Gura Sulina sehen, welche auch die Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine markiert.



Konstanza ist die wichtigste Seehafenstadt am Schwarzen Meer mit 302.171 Einwohnern. Sie ist Hauptstadt des Kreises Constanța, die fünftgrößte Stadt Rumäniens und die größte Stadt der historischen Region Dobrudscha.

Constanza wurde im 7. Jh. v. Chr. von den Griechen als Tomis gegründet. Unter dem römischen Kaiser Konstantin I. bekam die Stadt zu Ehren seiner Schwester den Namen Constantiana. Hier lebte und starb auch der aus Rom verbannte Dichter Ovid. Nach den Römern waren die Daker, die Skythen und die Kelten die Herren der Stadt, bis sie ab 1413 zum Osmanischen Reich gehörte und dann 1878 im Rahmen des Berliner Kongresses mit der Dobrudscha an Rumänien fiel. Constanza zählt zu den elegantesten und vornehmsten Badeorten des Schwarzen Meeres.

Sehenswert sind griechische und römische Ruinen (Handelshaus mit römischem Fußbodenmosaik, Basiliken, kaiserliche Nekropolen), das Ovid-Denkmal, der Leuchtturm aus dem 13. Jahrhundert, mehrere Kirchen, eine Moschee, das malerisch auf einer Landzunge gelegene Casino, ein Aquarium und ein Delphinarium.







Nach dem Frühstück treffen wir uns um 8:00 im Theater zu unserem Ausflug "DIE ZITADELLE VON HISTRIA"




 

Die Busnummern werden verteilt

DIE ZITADELLE VON HISTRIA
Etwa 40 km nördlich von Konstanza am Sinoe See befinden sich die Ruinen der griechischen Stadt Histria. Diese älteste rumänische Stadtanlage wurde 657 v. C. durch griechische Kaufleute aus Milet in Kleinasien gegründet. Sie wurde wichtigster Handelshafen und löste sogar Tomis (Konstanza) ab. Erst die fortschreitende Versandung der Bucht führte zum Niedergang und schließlich im 7. Jh. nach der Invasion der Berber zur Aufgabe. 1914 wurde die Stadt wiederentdeckt und heute gelten die Ausgrabungen von Histria, auch als das rumänische Pompeji bezeichnet, als die interessantesten in Rumänien. In Begleitung unseres Reiseführers besichtigen wir die von mächtigen römischen Mauern aus dem 4. bis 7. Jh. n.C. umgebene Zitadelle. Sie entdecken die römischen Thermen, die christliche und die bischöfliche Basilika und einige Wohnhäuser aus dem 6. Jh. n.C. Anschließend geht es in das angeschlossene Museum mit interessanten Sammlungen Amphoren, Basrelief, Statuen, Gegenständen aus Ton und Marmor, die aus den Ausgrabungen stammen, an denen heute noch gearbeitet wird. Zurück in Konstanza besichtigen wir die herrlichen Mosaiken aus einem römischen Haus. In einem modernen Gebäude werden 850 m2 eines bunten Mosaiks aus dem 4. Jht. mit pflanzlichen und geometrischen Motiven ausgestellt, das 1959 entdeckt wurde. Mit dem Bau des ursprünglichen Gebäudes (über 2000 m2 ) wurde Ende des 4. Jh. begonnen, das in den folgenden Jahrhunderten immer wieder erweitert wurde.

Hinweis: Denken Sie an bequeme Laufschuhe für den Rundgang durch die Ausgrabungen. Es gibt nur wenige Plätze, daher werden Sie gebeten, rechtzeitig zu buchen.





Vom Hafen fahren wir zu den Ruinen der griechischen Stadt Histria die etwa 40 km von Costanza entfernt liegt.
Das kleine Museum von Histria stellt viele Keramikfunde und Inschriften der griechisch-römischen Antike aus.





Aus der griechisch-römischen Antike ist in Rumänien wesentlich mehr erhalten. Die Küstenstädte des Schwarzen Meeres waren seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. griechische Handelsplätze, von denen ein reger Kontakt zu den geto-dakischen Völkern und ihren Nachbarn ausging. Dazu zählten das von Miletern gegründete Histria, Tomis, das heutige Constanţa, das von Dorern gegründete Callatis (Mangalia), Dionysopolis und Odessos. Die vor dem Ersten Weltkrieg ausgegrabenen Ruinen des heutigen Histria am Schwarzen Meer vermitteln einen Eindruck von der Größe der ehemals griechischen Siedlung. Nach kurzer Zugehörigkeit zum Getenkönigreich Burebistas kamen die griechischen Schwarzmeer-siedlungen unter die Schutzherrschaft Roms und erlebten eine neue Blüte. Man kann heute neben der römischen Umfassungsmauer die Reste der Thermen, die ehemalige Agora und die Grundmauern des zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert erbauten Handelsviertels sehen. Im Sakralbezirk von Histria befinden sich Teile der Gebäude der Stadt, die zugleich die ältesten Steinbauten Rumäniens sind. So sind dort beispielsweise die Zugangstreppen und Grundmauern eines Zeustempels zu sehen, dessen Cella noch gut erkennbar ist.





Bei der Rückfahrt nach Constanza kommen wir an Mamaia vorbei.

Mamaia ist der bedeutendste Badeort an der rumänischen Schwarzmeerküste. Er gehört administrativ zu Constanța und liegt nordöstlich der Stadt auf einer rund 7 km langen und nur 300 m breiten Landzunge zwischen dem Schwarzen Meer und dem Süßwassersee Siutghiol.

Wir waren schon 2004 in Mamaia und haben hier eine Nacht verbracht. Mamaia ist seitdem fast unverändert geblieben, nur die Seite zum See hat sich erfreulicherweise von einer Müllhalde zu einem Stadtteil mit Hotels und Geschäften geändert.

In der Dobrogea befindet sich das antike Tomis (Constanţa), das im 2. Jahrhundert unter den Römern seine hächste Blüte erreichte und sich unter dem Schutz Ostroms weiterentwickelte. Auf dem Grundstück des alten Bahnhofs hat man 24 Statuen aus der Römerzeit gefunden, die im Museum von Constanţa ausgestellt sind. Zahlreiche Bauwerke aus dem 4.-6. Jh. kamen bei Bauarbeiten ans Tageslicht, darunter das berühmte Mosaik von Tomis, eine ehemals 2000 qm große Bodendekoration eines öffentlichen Gebäudes der Römerzeit, von dem mehr als die Hälfte gut erhalten und zu besichtigen ist.





Gegen Mittag erreichen wir wieder unser Schiff und es ist Zeit zum Mittagessen.

Danach gehen wir auf unsere Kabine und beobachten das Geschehen im Hafen von Costanza.