Freitag 22. April 2011

Gubbio & Montelabate:
Durchs nördliche bergigere und einsamere Umbrien fahren wir nach Gubbio, das zu den wichtigsten Stationen einer Umbrien – Reise gehört. Allein die mittelalterliche Kulisse der sich terrassenartig unterhalb des Monte Ingino staffelnden Häuser lohnt die Fahrt. Noch verwunschener ist das Tal des Klosters Montelabate, von wo sich uns eine typisch umbrische Landschaft auftut.




 

heite fahren wir 150 km

Bevor wir nach Gubbio kommen besuchen wir das Kloster San Salvatore di Monte Acuto.

Die dreischiffige romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert mit einem Glockenturm wurde barockisiert und in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts restauriert. Das Presbyterium ist erhöht. Die Kirche verfügt über eine weite, fünfschiffige Krypta zu je sechs Jochen. Für Säulen und Kapitelle wurde Material aus Antike und frühchristlicher Zeit wiederverwendet





Weiter fahren wir nach Gubbio.
Gubbio ist eine Stadt mit ca. 33.000 Einwohnern, die Eugubini genannt werden (das eigentliche Stadtgebiet hat 17.000 Einwohner). Gubbio liegt in 522 m Höhe an den Hängen des Monte Ingino im Apennin. Die Ursprünge des Ortes gehen auf die Zeit der Etrusker zurück, wo der Ort Ikuvium genannt wurde.

Gubbio war ein bedeutendes Zentrum der Umbrer. Es war ein Stützpunkt auf dem byzantinischen Korridor, der Rom und Ravenna verband. Im Mittelalter war Gubbio vom Anfang des 12. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts selbständig. Aus der Römerzeit ist das Theater, das zweitgrößte weltweit, erhalten. Das heutige Zentrum ist mittelalterlich und von engen Straßen und gotischen Bauten geprägt. Herausragendes Bauwerk ist der Palazzo dei Consoli, in dem die einzigen erhaltenen Gesetzestafeln der alten Umbrer, die Eugibinischen Tafeln aufbewahrt sind.





Palazzo dei Consoli (Priorenpalast)
Auf halber Höhe des Berges liegt der Priorenpalast, dem man von weitem nicht ansieht, in welch extremer Hanglage er errichtet wurde. Er ist buchstäblich zum größten Teil „in die Luft hinein„ gebaut worden. Dieser Priorenpalast von Gubbio wird in der Literatur als einer der bedeutendsten mittelalterlichen Kommunalpaläste und die ganze Form als eine der kühnsten städtebaulichen Unternehmungen des italienischen Mittelalters gewertet. Der Palazzo dei Consoli wurde im Jahr 1332 höchstwahrscheinlich von dem Stadtarchitekten Matteo di Giovannello, kurz Gattapone genannt, erbaut, der entweder aus Gubbio selbst oder aus Urbino stammte.
In diesem Konsulnpalast besteht das riesige Untergeschoss aus einem einzigen Raum, dem Großen Saal, in dem Ratsversammlungen und Volksanhörungen stattfanden. In dem Geschoss darüber ist ein kleines Museum untergebracht.

Am 15. Mai findet alljährlich die Corsa dei Ceri, ein Fest zu Ehren des Patrons der Stadt, des Heiligen Ubald von Gubbio (* ca. 1080/1085 in Gubbio; † 16. Mai 1160 Gubbio) statt. Dabei tragen drei Mannschaften, alle in historischer Kleidung, jeweils eine fünf Meter hohe und 400 Kilogramm schwere Statue (eine des heiligen Ubaldo, eine des Heiligen Antonius und eine des Heiligen Georg) auf den Monte Ingino zur Basilika des Heiligen Ubald, dies möglichst schnell - der Gewinner steht allerdings vorher schon fest: die Mannschaft, die die Staue des Sant' Ubalso trägt, muss gewinnen, weil dieser ja der Patron der Stadt ist.





Als nächstes besuchen wir die Abtei Santa Maria di Valdiponte (besser bekannt als Abtei von Montelabate), ein nördlich von Perugia liegender benediktinischer Klosterkomplex, der zwischen dem 9. und 10. Jh. gegründet wurde. Das Kloster erlebte im 11. und 12. Jahrhundert mit der Ausdehnung seiner Landgüter und der Festigung seiner Vorherrschaft über ein weitläufiges Territorium seine größte Blütezeit.

Im 16. Jahrhundert begann dann eine lange Zeit des Niedergangs, der zur Schließung des Klosters im Jahr 1859-60 führte. Heute ist es im Besitz der Stiftung Gaslini aus Genua.
Nach der Besichtigung des Klosterkomplexes wird uns in der Ölmühle des Klosters ein Naturtrübes wunderbar schmeckendes Olivenöl zum Kauf angeboten. Wir nehmen das Angebot an und decken uns mit dem gesunden, wohlschmeckenden Öl ein.





Nachdem wir das Olivenöllager des Klosters geplündert haben bringen wir einen Teil unserer Mitreisenden zurück zum Hotel. Wir aber machen noch einen Abstecher nach Passignano sul Trasimeno.

Der Ort liegt 29 Kilometer westlich von Perugia, 289 Meter über dem Meeresspiegel am nördlichen Ufer des Trasimenischen Sees und hat 5713 Einwohner (Stand 31. Dezember 2010). Die Nachbargemeinden sind Castiglione del Lago, Lisciano Niccone, Magione, Tuoro sul Trasimeno und Umbertide.

Von der mittelalterlichen Stadt sind nur noch zwei Tore der Stadtmauer und drei Türme erhalten, der Rest des Dorfes hatte sich im 15ten und 16ten Jahrhundert entwickelt. Aus dieser Zeit stammen die Kirchen Chiesa di San Rocco und Santuario della Madonna dell'Oliveto, letzte angeblich von Mariotto Radi aus Cortona geplant. Der ehemalige Fischerort ist heute ein Hauptanziehungspunkt für Touristen am Trasimenischen See und Heimathafen der Seeflotte für die Verbindung zwischen den Inseln und den touristischen Zentren am Ufer des Sees. Der Palio delle barche im Juli und das Festa della Padella im September ziehen Gäste von weither an.





Vor 19:00 erreichen wir unser Hotel und beginnen unsere Koffer zu packen den morgen ist unsere Reise fast zu Ende. Wir fahren nur noch zurück zu unseren Wohnort.

Das heutige Abendessen besteht aus Spargelrisotto, gegrillten Fisch (ohne Gräten) mit Pommes und Salat. Als Nachtisch wird Obstsalat serviert.