Donnerstag 21. April 2011

Spoleto & Montefalco:
Vorbei an Trevi, einer der Traumkulissen Umbriens, erreichen wir Spoleto, das umbrische Salzburg. Eine weitere Station dieses Tages ist der Tempietto di Clitunno, der kein antiker Tempel ist, sondern eine aus antiken Bauteilen zusammengesetzte frühchristliche Kirche. Über das wunderschön gelegene Montefalco, dem Balkon Umbriens und dem zauberhaften mittelalterlichen Bevagna erreichen wir wieder unser Hotel am Trasimenischen See.




 

heute fahren wir 170 km

Kurz nach 8:00 verlassen wir unser Hotel und fahren nach Spoleto. Bevor wir in die Stadt hinauffahren machen wir bei zwei Kirchen eine kurze Besichtigung. Als erstes die paleochristliche Basilika des 4.Jahrhunderts von San Salvatore und danach die Kirche S.Gregorio Maggiore aus dem 13.Jahrhundert.





Spoleto ist eine Stadt mit fast 40.000 Einwohnern.

Das „Festival dei due mondi„, das „Festival der zwei Welten„ wurde 1958 von Gian Carlo Menotti (1911-2007) eingeführt und dauert von Juni bis Juli. Es finden auf mehreren Schauplätzen der Stadt Vorstellungen auf den Gebieten Oper, Theater, Ballett, Kammer- und sinfonische Musik statt. Besonders beliebt sind die Aufführungen vor der Fassade des Domes. Die Zuschauerreihen werden abends über die ganze Treppenanlage nach oben gezogen. Zur Verbesserung der Akustik wird das Orchester von einer schnell aufgezogenen Zeltkonstruktion überspannt.

Wenn dieses Festival der zwei Welten stattfindet, werden abends bestimmte Straßen abgesperrt und die jeweiligen Aufführungsplätze vorbereitet. Die Zulassung zu den Vorstellungen wird dann über Verkaufsstände geregelt.





Der Dom von Spoleto
Am Ende einer großen abschüssigen Treppenanlage liegt der zentrale Platz der Stadt mit dem Dom. Er trägt den Namen Santa Maria Assunta, wurde ab 1175 gebaut, nachdem die Truppen Barbarossas den Vorgängerbau zerstört hatten, also wieder einmal eine Auseinandersetzung zwischen Kaisertreuen und Papsttreuen (s. Artikel „Ghibellinen und Guelfen„). Die Fassade ist nicht einheitlich, sondern das Ergebnis einer Erweiterung. Sie besitzt insgesamt acht Fensterrosen, die für die Beleuchtung des erweiterten Innenraumes gebraucht wurden. Zur zweiten Bauphase gehören die oberen drei Rosen, die spitzbogigen Nischen und das Mosaik (datiert 1207). Die mittlere zentrale Rose stammt aus dem ausgehenden 12. Jahrhundert und wird in der Literatur als eine der prachtvollsten Umbriens bezeichnet. Die ganze Anlage rund um den Dom herum hat zusammen mit den anderen Gebäuden große theaterhafte Wirkung und wird auch tatsächlich zu diesem Zweck genutzt.

Der Innenraum des Domes wurde 1638 vollständig barockisiert. Sehenswert sind die sehr farbenprächtigen Fresken im Chorbereich, beispielsweise von Filippo Lippi die „Krönung der Jungfrau„ von 1469. Filippo Lippi, einer der Hauptmeister der florentinischen Früh-Renaissance, ist u.a. berühmt geworden wegen einer kleinen delikaten Geschichte: Er hatte als junger Mönch seine spätere Frau aus dem Kloster geraubt. Dieses farbenfrohe Fresko hier in Spoleto ist das letzte Werk von ihm.





Wir sehen auch die Kirche San Pietro mit einer Fassade aus dem 13. Jahrhundert.
Die Reliefe sind der beste Ausdruck der romanischen Skulptur in Umbrien.

Weiter fahren wir zum Tempietto del Clitunno. Der erste Eindruck, es handelt sich hier um einen Tempel, täuscht, den der Tempietto ist eine christliche Kirche. Die Entstehungszeit wird auf das 6. bis 8. Jahrhundert datiert. Zum Bau wurden Teile eines heidnischen Tempel verwendet. Das innere besteht aus einer kleinen, überwölbten Cella, die in eine halbrunde Apsis mündet. Die Wandmalereien werden in das 8. Jh. datiert.





Als nächstes steht die Besichtigung von Montefalco auf dem Programm.

Montefalco ist eine Gemeinde mit ca. 5800 Einwohnern.
Auf einem Hügel oberhalb der Flüsse Topino und Clitunno in 431 Meter Seehöhe gelegen, bietet sich von diesem „Balkon Umbriens„ ein weiter Blick über die Ebene nach Perugia und Assisi, Foligno und Spello, Trevi und Spoleto.
Den Namen Falkenberg erhielt der Ort, welcher zuvor Corrosone hieß, von Kaiser Friedrich II. , der hier oft zur Falkenjagd weilte. Noch heute ziert der Falke das Stadtwappen und eines der Stadttore.
Die Altstadt ist von einer gut erhaltenen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert mit vier Toren umgeben. Sehenswert sind das Rathaus an der Piazza del Comune, die Kirche Sant'Agostino, die romanische Kirche San Bartolomeo und die Kirche Santa Chiara mit dem Grab der heiligen Klara von Montefalco. In der Kirche San Francesco (14. Jh.) befindet sich die Pinakothek mit Werken
Rund um Montefalco wird die Rebe Sagrantino angebaut, aus der der berühmte rote Sagrantino di Montefalco gekeltert wird.





Der letzte Programmpunkt des heutigen Tages ist der Tagesausklang in der mittelalterlichen Stadt Bevagna.
Bevagna liegt in der Valle Umbra am Fluss Topino und an der Via Flaminia, 13 Kilometer westsüdwestlich des Forum Flaminii und 8 Kilometer westlich von Fulginium (Foligno), auf 225 Meter über dem Meeresspiegel. Der Clitumnus/Clitunno fließt ebenfalls durch das Gebiet der Gemeinde. Bevagna hat im Ortskern, das heißt innerhalb der historischen Stadtmauer gut 1.000 Einwohner, zusammen mit den eingemeindeten umliegenden Weilern (frazioni) sind es ca. 5.000 Einwohner.

In der Stadt gibt es Reste eines römischen Tempels sowie eines römischen Theaters, das heute von mittelalterlichen Häuser überbaut ist. Die heute verschwundenen Wälle aus römischer Zeit waren - Plinius folgend – aus ungebrannten Ziegeln errichtet. Weiters wird in der Stadt das Mosaik mit Meeresgetier aus einer römischen Thermenanlage gezeigt.

Das Bild der von mittelalterlichen Mauern umgebenen Altstadt ist recht einheitlich romanisch geprägt. Die Piazza F. Silvestri gilt nicht nur als eine der schönsten Plätze in Umbrien sondern ist auch berühmt für ihre originelle asymmetrische städtebauliche Lösung. Die Kirchen San Michele Arcangelo und San Silvestre sind Bauwerke aus dem 12. Jahrhundert. Einer der wenigen erhaltenen Kommunalpaläste aus dem 13. Jahrhundert ist der Palazzo dei Consoli, in dem sich das Teatro F. Torti aus dem Jahr 1886 befindet.





Gegen 19:00 erreichen wir unser Hotel und um 20:00 wird, wie jeden Abend , das Nachtmahl serviert.
Heute gibt es Pasta, gegrilltes Fleisch mit Kartoffel Salat sowie zum Abschluss Eis mit Erdbeeren.