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| Mittwoch 20. April 2011 |
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Deruta & Todi & Orvieto: Mit einem Abstecher nach Deruta, dem Mekka für Keramikliebhaber, beginnt dieser Tag und in der nahegelegenen Wallfahrtskirche „Madonna del Bagno„ lernen wir einzigartige Votivtafeln aus Keramik kennen. Nach der Besichtigung führt unser Weg in einer landschaftlich wunderschönen Fahrt um die Monti Martani nach Todi, der „lebenswertesten Stadt der Welt„, zu der sie kurzerhand nach einer amerikanischen Studie 1991 erklärt wurde. Durchs schöne Tibertal, entlang des „Lago di Corbara„ erreichen wir Orvieto, in herrlicher Lage auf einem Tuffsteinfelsen gelegen. Die Mittagssonne lässt die aus goldgelben Tuffstein errichteten Gebäude aufleuchten.
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Bevor wir die Keramikstadt Deruta besuchen machen wir bei der Kirche Madonna del Bagno einen kurzen Stopp. In der Kirche, die etwa 2km von Deruta entfernt ist, sind mehr als 600 Votivtafeln aus Majolika angebracht.
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Als nächstes steht ein Besuch von Deruta auf dem Programm.
Deruta ist eine Stadt in der Provinz Perugia mit etwa 9.500 Einwohnern.
Die Stadt liegt etwa 15 Kilometer südlich von Perugia auf einem Hügel über dem Tibertal.
Deruta ist ein Zentrum der Keramik, deren Anfänge bis ins Mittelalter zurückreichen und die noch heute weitgehend von Hand bemalt wird. Die Derutaer Keramikwerkstätten fertigten unter anderem die Bögen der Kapelle im Palazzo dei Priori und in der Sakristei der Basilika S. Pietro in Perugia aus und arbeiten in der Kapelle der Baglioni in Spello.
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Von Deruta fahren wir zu unserem zweiten Programmpunkt des heutigen Tages, nach Todi.
Bevor wir nach Deratu kommen machen wir noch einen Stopp bei der Wallfahrtskirche S. Maria Della Consolazione. An einer der Hügelflanken liegt die Wallfahrtskirche S. Maria Della Consolazione (die Hl. Maria des Trostes), begonnen 1508, ein Hauptwerk der Renaissance. Anlass zur Erbauung war auch hier wie so häufig ein angeblich plötzlich wundertätig gewordenes Marienbild, daher auch der Name. Oft Donato Bramante zugeschrieben, ähnelt der Zentralbau über dem griechischen Kreuz dem Erstentwurf für den Petersdom. Bramantes Mitarbeit lässt sich nicht belegen, wohl aber die von Cola da Caprarola, Antonio da Sangallo der Jüngere, Baldassare Peruzzi, Galeazzo Alessi, Michele Sanmicheli, Vignola und Ippolito Scalza. Geweiht wurde sie erst 1607.
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Todi ist eine Stadt und Kommune mit mehr als 17.000 Einwohnern auf einem Hügel hoch über dem mittleren Tibertal gelegen.
Die meisten mittelalterlichen Baudenkmäler Todis im Zentrum der Altstadt gruppieren sich um die Piazza del Popolo, die von einer beeindruckenden Mauer umgeben ist.
Der gotische Dom Santa Maria Assunta aus dem 12. Jh. wurde über einem römischen Vorgängerbau errichtet, wahrscheinlich einem Apollo-Tempel. Ein hier gefundener Apollo-Kopf befindet sich in den vatikanischen Sammlungen. Der heutige Bau, eine Basilika über kreuzförmigem Grundriss, entstand fast vollständig ab 1190 nach einem Brand. Die Rosette in der ansonsten wenig gegliederten, beinahe quadratischen Westfassade wurde 1513 hinzugefügt.
In die Schlagzeilen gelangte Todi in den 1990er Jahren durch einen PR-Gag: Eine angeblich von Richard Levine, einem Nachhaltigkeitsforscher der University of Kentucky, erstellte Studie komme zum Schluss, Todi sei die „perfekte Stadt„. Die Nachfrage nach Immobilien stieg stark an, deren Preise ebenfalls. Viele Tuderti wanderten ab. Nach einigen Jahren beruhigte sich die Lage schließlich wieder. Die Stadt ist Mitglied der Cittaslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten.
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Von Todi fahren wir weiter nach Orvieto dem letzten Programmpunkt des heutigen Tages. Auch hier gelangen wir vom Busparkplatz mit einer Standseilbahn und Kleinbussen in die nähe des Doms.
Orvieto ist eine Stadt mit mehr als 21.000 Einwohnern im Südwesten Umbriens.
Die gesamte Altstadt ist auf einem Felsplateau aus Tuffgestein errichtet. Dieser Stadtfelsen ist von einem Labyrinth von Kellern, Gängen und riesigen Zisternen durchzogen, von dem ein kleiner Teil wieder für die Besichtigung erschlossen wurde. Zahlreiche in Straßenzeilen angeordnete etruskische Gräber finden sich direkt unterhalb des Stadtfelsens, und auf den Hängen gegenüber der Stadt gab es Grabstätten mit Ausmalung.
Durch die Lage der Stadt ist das wichtigste Gebäude, der Dom, schon von Weitem zu erkennen. Anlass, den Dom zu bauen, war das Blutwunder im nahe gelegenen Städtchen Bolsena im Jahr 1263, bei dem aus einer Hostie während der Wandlung Blut getropft sein soll. Dieses Blutwunder bildete die Grundlage des Fronleichnamsfestes. In einer Seitenkapelle des Doms wird das mit dem Blut getränkte Altartuch als Reliquie aufbewahrt. Des Weiteren findet sich im Gebäude das Meisterwerk Luca Signorellis (1445 / 50 bis 1523): das Fresko des Jüngsten Gerichts aus dem Jahre 1499.
Der Dom gehört zu der großen Anzahl bedeutender Bauwerke, die im ausgehenden 13. Jhd. geplant wurden. Er wurde 1288 wahrscheinlich unter Arnolfo di Cambio (1240-1302) begonnen, der einige Jahre später den Dom und den Palazzo Vecchio von Florenz bauen sollte. 1308 war der Rohbau ohne Dach und Fassade fertig. Die wurde nach Zeichnungen von Lorenzo Maitani im 14. Jhd. vollendet.
Die Datierung der Fassade wird in der Wissenschaft zwischen 1290 und 1310 hin und her geschoben. Eine genaue Datierung ist bedeutend, um auf eine mögliche Abhängigkeit von Siena zu schließen. Eine neuere Untersuchung belegt eine Datierung auf die Jahre vor 1300.
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Von Orvieto fahren wir teilweise auf Nebenstrassen, entlang des Trasimenischen Sees zurück zu unserem Hotel das wir heute erst kurz vor dem Abendessen erreichen.
Zum Abendessen gibt es heute eine ausgezeichnete Minestrone, Wiener Schnitzel mif grünen Bohnen und Salat sowie als Nachtisch eine Obsttorte.
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