Mittwoch 14. September 2011

Isola Bella & Villa Taranto:
Heute fahren Sie mit dem Boot auf die berühmten Borromäischen Inseln. Die Isola Bella beeindruckt durch ihren prunkvollen Barockpalast mit einem wunderschönen italienischen Garten. Auf der Isola Pescatori befindet sich ein malerischer Fischerort.

Am Nachmittag fahren wir nach Pallanza, wo Sie den Garten der Villa Taranto besuchen. Er ist eine der Attraktionen am Lago Maggiore: Tausenderlei Bilder in
unendlichen Farbenspielen und von seltener Schönheit, eingerahmt von der landschaftlichen Schönheit der Berge.



Die heutige Strecke (25 Km): Hotel (A/E), Baveno (B), mit dem Schiff zur Isola Bella, Isola Superiore und zurück nach Baveno (B), Villa Taranto (C), Hotel Belvedere (D) und zurück zum Hotel (E/A).



Nach dem Früstück treffen wir kurz nach 9:00 unsere italienische Reiseleiterin Olga die uns in den nächsten 3 Tagen begleiten wird. Mit dem Bus fahren wir vom Hotel nach Baveno zur Schiffsanlegestelle. Mit zwei Booten fahren wir zur Isola Bella, eine der Borromäischen Inseln

Die Borromäischen Inseln sind eine Gruppe von vier Binneninseln im italienischen Teil des Lago Maggiore. Sie liegen im Golf von Verbania, zwischen Verbania im Norden und Stresa im Süden. Sie haben eine Gesamtfläche von 18 Hektar.
Ihr Name leitet sich von der Familie Borromeo ab, in deren Besitz die Inseln seit dem zwölften Jahrhundert waren.




 

unsere Gästeführerin Olga mit Beda

Die Isola Bella
(deutsch: schöne Insel) ist eine Insel im Lago Maggiore. Sie zählt zu den Borromäischen Inseln und findet sich im Borromäischen Golf des Sees, etwa 400 Meter vor der Gemeinde Stresa. Sie ist 320 Meter lang und 180 Meter breit, im Nordwesten ist sie bebaut mit dem Palazzo Borromeo, an den sich im Südosten die Gartenanlagen des Palastes anschließen.

Bis 1632 war die „isola inferiore„ (deutsch: kleinere Insel) oder „isola di sotto„ (deutsch: untere Insel) eine felsige Erhebung, auf der ein kleines Fischerdörfchen stand. Carlo III. Borromeo begann damit, den Felsen zu planieren und auf der Insel einen Palast für seine Frau, Isabella D’Adda, zu errichten. Nach ihr wurde die Insel Isola Isabella benannt, mit den Jahren verkürzte sich der Name zu Isola Bella. Mit dem Bau wurde der Mailänder Baumeister Angelo Crivelli betraut, der auch für die Anlage der Gärten verantwortlich war. Die Arbeiten mussten in der Mitte des 17. Jahrhunderts pausieren, als eine Pest-Epidemie das Herzogtum Mailand heimsuchte.

Unter der Herrschaft der Nachfolger Carlos wurden die Arbeiten dann wieder aufgenommen. Kardinal Giberto III. (1615-1672) und Vitaliano VI. (1620-1690) bauten weiter an den Anlagen. Besonders Vitaliano steckte erhebliche Mittel in die Arbeiten, für die er den römischen Architekten Carlo Fontana gewann und die vorwiegend mit Mitteln seines Bruders finanziert wurden. Im Palast fanden große Feste und Theateraufführungen für den europäischen Adel statt. Der geplante große Hafen am Nordende der Insel wurde allerdings nie gebaut.

Vitalianos Nachfolger Carlo IV. (1657 -1734) ließ die terrassenförmigen Gartenanlagen vollenden, die schließlich im Jahre 1671 eingeweiht wurden. Unter Giberto V. Borromeo (1751 – 1837) besuchten berühmte Gäste die Insel: Napoléon Bonaparte und seine Frau Joséphine verbrachten zwei Nächte auf der Insel, so wie auch die Prinzessin von Wales, Caroline von Braunschweig, spätere Königin Caroline von England. Diese verliebte sich anlässlich ihres Aufenthaltes - einer Anekdote zufolge - derart in den Ort, dass sie alles versuchte, die Borromäer dazu zu bringen, ihr die Isola Madre oder die Castelli di Cannero zu verkaufen.

Die Isola Bella zählt heute zu den Touristenattraktionen am Lago Maggiore. Sie ist per Boot von Stresa aus zu erreichen und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Der Palast enthält heute ein Museum, in dem die prächtige Ausstattung mit wertvollen Gobelins und einer Muschelgrotte zu besichtigen ist. Neben dem Palast und seinem Garten liegen am Westufer einige Häuser am Fuße der Palastmauern, die meist Gaststätten und Souvenirgeschäfte beherbergen.



Die Isola Bella



Der Palazzo Borromeo
wurde ab 1632 von den Architekten Francesco Castelli, Filippo Cagnola und Carlo Fontana im Stil des lombardischen Frühbarock errichtet.Die üppig ausgestatteten Räume, darunter der Napoleon-Saal, der Gobelin-Saal mit flämischen Wirkteppichen und der Luca-Giordano-Saal mit Gemälden von Giordano und Bernardino Luini. Der über zwei Stockwerke reichende beeindruckende Festsaal mit Ausblick auf den See, aber nicht zur Schiffsanlegestelle, dem früheren Dienstbotenbereich, wurde erst sehr viel später fertiggestellt.Im unteren Areal des Palastes befinden sich die Grotten, sechs reich mit Muscheln und anderen Meerestieren ausgeschmückte Gewölberäume, nach barockem Geschmack "natürlich" gestaltete Kunsthöhlen.

Von den Grotten führt der Weg in den Garten, erst durch einen englischen Landschaftsgarten des 19. Jahrhunderts hindurch zu dem eigentlichen Juwel der Insel, dem geradezu prototypischen italienischen Garten des Frühbarock.Dieser erhebt sich über dem englischen Garten auf einem kleinen Plateau und darüber befindet sich der terrassierte und mit Nischen und Statuen von Nymphen und Fluß- und Meeresgöttern geschmückte Gartenbereich.Isola Bella Das Einhorn, das Symbol der Familie Borromeo, krönt 37 m über dem Wasserspiegel den Garten und ist von beiden Seiten, dem Schloß und der dem Schloß abgewandten Seeseite her zu sehen.

In dem barocken Garten wächst und blüht eine exotische Vegetation in allen Farben: Rosen, Lilien, Malven, Zitrusbäume, Oleander, Eiben und Zypressen.Dazwischen stolzieren weiße Pfauen, die im Frühjahr – ungeachtet der vielen Besucher – stolz ihr Rad schlagen. Bei schönem Wetter fühlt man sich für Stunden in eine Märchenwelt versetzt.



Der barocke Garten



Die Isola dei Pescatori
die Fischerinsel, ist eine schmale längliche Insel, und der Ort zieht sich fast über ihre gesamte Länge. Die Isola dei Pescatori wird auch als Isola Superiore (die obere Insel) bezeichnet.
Die autofreie Insel bietet bis heute den malerischen Anblick eines einfachen Fischerdorfs, und es finden sich in dem kleinen Städtchen viele schöne Winkel, Treppen und Durchgänge.
War früher der Fischfang die Lebensgrundlage der Bewohner, so ist es heute neben dem Fischfang vor allem der Tourismus.
In den zahlreichen Restaurants und Cafés der Insel lassen sich ruhige Stunden in einer wunderschönen Umgebung verbringen.

Einen Rundgang durch das Dorf und über die überschaubare Insel mit ihren wechselnden Ausblicken über den Borromäischen Golf hinüber nach Pallanza und auf die Ostseite des Sees nach Laveno oder hinüber nach Baveno oder Stresa oder zur benachbarten Isola Bella sollte sich kein Besucher entgehen lassen.
Ein Ort der Ruhe ist die Kirche San Vittore geblieben, deren Baubeginn schon im 11./12. Jahrhundert liegt, die aber im Laufe der Jahrhunderte viele Umbauten erfahren hat. Die Ausstattung im Innern stammt aus dem Barock, zwei Gemälde der Gebrüder Bianchi, sind besonders hervorzuheben.
Tagsüber wird die Insel im Sommer halbstündlich von den Linienschiffen von Baveno und Stresa aus angefahren. Gerne besuchen Gruppen die Restaurants der Insel auch am Abend, dann können private Überfahrten organisiert werden.
Vor allem am Abend, wenn die Tagesgäste die Insel verlassen haben oder auch ausserhalb der Hauptreisezeit, kehrt Ruhe auf der Insel ein, und sie gehört wieder ganz ihren wenigen Bewohnern.



Die Isola dei Pescatori



Von der Fischerinsel fahren wir am Nachmittag wieder mit dem Boot zurück nach Baveno wo der Bus uns bereits erwartet. Wir fahren die kurze Strecke zum Botanischen Garten der Villa Taranto.

Villa Taranto
Der Besuch des 20 Hektar großen Parks der Villa Taranto gehört zum Pflichtpensum eines jeden Besuchers der Region rund um den Lago Maggiore.
Der Besucher ist fasziniert von diesem weitläufigen Park weitgehend im englischen Stil mit in Europa seltenen vor allem asiatischen Bäumen und Gewächsen. Ganz im Gegensatz dazu die italienischen Gartenteile mit einer einmaligen Blumen- und Blütenvielfalt.
Der reiche Schotte Neil McEacharn verwandelte in den Jahren nach 1931 den Park einer Villa aus dem Jahr 1875, errichtet im Stile Napoleon III., in einen botanischen Garten für alle. Es war das Ziel von McEacharn, botanische und ästhetische Vielfalt und Schönheit zusammenzufügen.
Im Jahr 1938 schenkte McEacharn den Park dem italienischen Staat unter der Bedingung, seinen botanischen Garten zu erhalten und weiter zu vervollkommnen.
Es wachsen über 20.000 Pflanzenarten in diesem Park, davon allein über 500 Rhododendron- und über 300 Dahlienarten.
Das ganze Jahr über bietet sich dem Besucher ein üppig blühender Garten, abwechselnd Tulpen, Magnolien, Lotusblumen, Kamelien, Azaleen, Dahlien und viele andere. Im Herbst kommt noch die Laubfärbung der Bäume hinzu.
Dazu eine Vielzahl von in Europa einmaligen tropischen Gewächsen, dazwischen Springbrunnen, Wasserkaskaden und blumengesäumte Wasserbecken mit Seerosen in allen Farben.
Einen besonderen Höhepunkt bildet das Gewächshaus der "Victoria cruziana" (Victoria-Seerose), einer Wasserlilienart aus dem Amazonasgebiet, die pfannenähnliche Blätter von ca. 1-2 m Durchmesser entwickelt und in konstant 30 Grad warmen Wasserbecken gehalten werden muss.
Der 1964 verstorbene McEacharn liegt inmitten seines Parks in einem Mausoleum begraben.



Die Villa Taranto



VILLA
Die Villa wurde 1931 aufgrund einer in der Zeitung Times erschienenen Anzeige von Captain Neil Mc Eacharn gekauft. Der Architekturstil ist dem der Normandie sehr nahe; direkt vor dem Haus befindet sich ein englischer Rasen mit zentraler Fontäne. Die Villa ist nicht zu besichtigen, da sie seit 1996 Sitz der Präfektur der Provinz Verbano-Cusio-Ossola ist.

PUTTEN SPRINGBRUNNEN
Nach den ihn schmückenden Knaben-Skulpturen benannt, ist er im Frühjahr von Blumenbeeten in voller Blüte und im Sommer von den riesigen Blättern der Colocasia antiquorum umgeben.
DAHLIEN GARTEN
Entlang eines gewundenen Weges, auch Dahlienlabyrinth genannt, sind von Ende Juni bis Ende Oktober mehr als 300 blühende Dahlienarten zu bewundern.

VICTORIA CRUZIANA
Diese ursprünglich aus dem Amazonasgebiet stammende Seerose wird in den Gärten der Villa Taranto zusammen mit anderen tropischen Pflanzen im Gewächshauses gezüchtet. 1956 kamen die ersten Samen dieser Seerosenart aus dem botanischen Garten in Stockholm hier an.
MAUSOLEUM
Die Mausoleoumskapelle wurde 1965 erbaut, um dem letzten Willen des verstorbenen Kapitäns Mc Eacharn nachzukommen. Dieser bestand darin, seine Ruhestätte in den Gärten der Villa Taranto, welche von ihm geschaffen und letztlich zu seinem Lebensinhalt geworden waren, zu finden.
TERRASSENGÄRTEN
Der Blick schweift über bunte Blumenbeete, dazwischenliegende grüne Rasenteppiche und Kanäle, kleine Wasserfälle und Wasserspiele, welche ein zauberhaftes Spiel an Formen und Farben schaffen. Hier steht die Bronzestatue „Der Fischer„, Meisterwerk des neapolitanischen Künstlers Vincenzo Gemito.