Dienstag 13. September 2011

Bernina-Express:
Heute fahren wir über das Engadin, eines der schönsten Täler der Schweiz, nach Pontresina. Von hier geht es mit dem weltberühmten Bernina-Express im Panoramawaggon über den 2.330 m hohen Bernina-Pass mit atemberaubenden Ausblicken nach Tirano. Direkte Fahrt an den Lago Maggiore.



Die heutige Strecke (390 Km): Pfunds (A), Pontresina (B), mit der Eisenbahn über den Berninapass nach Tirano (C), Verbania (D)



Nach dem Frühstück verlassen wir Pfunds. Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Schweizer Grenze. Weiter geht die Fahrt durch das Egadin bis nach Pontresina.

Das Engadin
ist ein Hochtal im schweizerischen Kanton Graubünden. Es ist eines der höchstgelegenen bewohnten Täler Europas und mehr als 80 km lang. Es bildet die obere Talstufe des Inns und wird in das Ober- und das Unterengadin unterschieden. Die beiden Abschnitte des Bergtales werden durch die Punt’Ota (Hohe Brücke) getrennt.

Das Oberengadin ist von einem ebenen, 1600 bis 1800 m hoch gelegenen Talboden mit Seen geprägt (Engadiner Seenplatte: Silsersee, Silvaplanersee, Lej da Champfèr und St. Moritzersee), von Arven- und Lärchenwäldern, sowie, besonders in den Nebentälern, von Gletschern. Auf Grund der Höhenlage weist die Talsohle hochmontanes bis subalpines Klima auf und ist einer der winterkältesten Landstriche der Alpen. Die Wiesen im Tal werden von nur mäßig steilen Bergflanken eingefasst, über die meist schroffere Schneegipfel aufragen. An den Schattenhängen im Süden erstrecken sich Nadelwälder und darüber Alpweiden; die waagerechte Grenzlinie ist gut erkennbar. Das Oberengadin ist durch den Berninapass mit dem Puschlav und durch den Malojapass mit dem Bergell verbunden. Der nordöstliche Teil des Oberengadins in Richtung Unterengadin heisst La Plaiv.

Das Unterengadin weist ein deutlich größeres Gefälle auf (von 1610 bis 1019 m). Es ist enger und wilder als das Oberengadin. Der Inn rauscht hier über Felsen und wühlt sich zwischen engen Wänden durch. Die wildeste seiner Schluchten ist die von Finstermünz, wo er das Schweizer Gebiet verlässt.



Fahrt durch das Engadin



Pontresina
ist eine politische Gemeinde im Kreis Oberengadin, Bezirk Maloja des Kantons Graubünden in der Schweiz. Die Gemeinde liegt im Engadin, nördlich des Berninapasses im Val Bernina.

Pontresina verdankt seine Bedeutung der Lage am Bernina-Pass und dem Fremdenverkehr. Im Mittelalter war der Ort bedeutsamer als das benachbarte St. Moritz. An diese Zeit erinnern jedoch nur noch wenige Gebäude, da zu Beginn des 18. Jahrhunderts Pontresina von einem Grossfeuer heimgesucht wurde. Nachdem 1850 ein erster Gasthof eröffnet wurde, begann der Tourismus zu blühen. Im Sommer 1885 zählte man schon 2000 Gäste.

Einen weiteren Schub erhielt der Ort im Jahre 1908 durch die Eröffnung der Berninabahn, die später mit der Rhätischen Bahn fusionierte. Heute findet in der Systemtrennstelle von Pontresina der Lokwechsel für den Bernina-Express statt.

Der Bahnhof in Pontresina stellt zusammen mit dem Bahnhof St. Moritz ein Kuriosum im Netz der Rhätischen Bahn dar: Hier treffen zwei verschiedene Stromsysteme zusammen. Die mit Wechselstrom betriebenen Züge, die über die Strecke aus Samedan eintreffen, benutzen die Gleise 1 bis 3, während die mit Gleichstrom betriebenen Berninabahnzüge die Gleise 3 bis 7 benutzen. Gleis 3 besitzt eine zwischen Wechsel- und Gleichstrom umschaltbare Oberleitung. Mit einem speziellen Signal wird die jeweilige Stromart dem Zugpersonal angezeigt. Somit können die Züge vom Stammnetz (aus Richtung Samedan) und die Züge der Berninalinie trotz unterschiedlicher Stromsysteme das gleiche Gleis benutzen. Auf Gleis 3 findet auch der Lokwechsel für den Bernina-Express statt, der zwischen Chur beziehungsweise Davos und Tirano verkehrt.



Pontresina



In Pontresina besteigen wir um 11:31 den Panorama Zug der uns in knapp 2 Stunden nach Tirano bringen wird.

Der Bernina-Express
stand stets im Schatten des "Glacier", obwohl die Reise über den Bernina-Pass ihre ganz eigenen Reize und Höhepunkte hat. Und wer einmal die Strecke von St.Moritz oder Pontresina bis ins italienische Tirano abgefahren ist, der kehrt immer wieder begeistert in den südlichen Teil von Graubünden zurück.

Die Bernina-Linie ist die einzige Schweizer Bahn, die offen über die Alpen führt. Es gibt keinen Scheiteltunnel am Berninapass, stattdessen hat man bei der Station "Ospizio Bernina" auf einer Höhe von 2.253 Metern einen herrlichen Blick auf die Seen Lago Nero und Lago Bianco. Wenn wenig später die auf einer Felsplatte thronende Station "Alp Grüm" erreicht ist, geht es von dort in geradezu abenteuerlichen Kurven hinab bis in das auf 429 Meter gelegene Tirano im italienischen Veltlin.

Das schier Unglaubliche an der gesamten Streckenführung: der Höhenunterschied von 1.824 Metern wird ohne Zahnradabschnitte überwunden. Die horizontale Entfernung bis nach Tirano beträgt nur 22 Kilometer, so dass die Bahn Steigungen von bis zu 70 Promille überwinden muss. Wo dies nicht mehr ausreichte, mussten die Ingenieure beim Bau der Strecke zu allerlei Tricks greifen, um Höhe zu gewinnen. Aus diesem Grund wurde bei Brusio auch das berühmte Kreisviadukt angelegt, auf dem der Zug wie eine Modellbahn seine Schleifen zieht.

Wer auf seiner Reise nach Italien ein wenig Zeit mitbringt und schon immer der Fahrt durch den Gotthardtunnel nichts abgewinnen konnte, dem sei die Bernina-Route empfohlen. Nach der rasanten Gebirgstour begrüßt einen in Tirano der Süden mit Weinbergen, mildem Klima und Cappuccino. Vom Nachbargleis im Bahnhof Tirano bringt einen dann die italienische Eisenbahn zügig zu den Ufern des Comer Sees und weiter nach Mailand.



Bernina Express



Nach der Mittagspause mit Essen aus der Busküche fahren wir weiter über Sondrio vorbei am Lago di Lecco und Monza, umfahren Mailand und gelangen schliesslich nach Verbania zu unserem Hotel Pesce d' Oro, das für 4 Nächte unsere Unterkunft ist.

Dieses umgebaute Kloster aus dem 16. Jahrhundert befindet sich in Suna di Verbania direkt am Lago Maggiore und ist nur durch die Uferstraße vom See getrennt. Das familiär geführte Hotel bietet einen herrlichen Blick auf die „Isole Borromeo". Das Hotel bietet einen guten Ausgangpunkt für Ausflüge zu Land oder mit dem Boot.



Hotel Pesce d' Oro